Es ist nicht leicht.
Für Niemanden.
Für den Einen mehr, für den Anderen weniger.
Aber es gibt wohl keinen Menschen in Deutschland und auch anderswo, der nicht von der Pandemie und ihren Folgen betroffen war und ist.
Wie damit umgehen?
Ich habe lange überlegt, ob ich mich überhaupt zu diesem heiklen Thema äußern soll – denn heikel ist es wirklich! Zu sehr gehen die Meinungen auseinander, wächst die allgemeine Intoleranz. wie oft musste ich schon beobachten, lesen, wie Menschen regelrecht übereinander herfielen (verbal natürlich!), wenn ein anderer eine Meinung vertrat oder auch nur andeutete, die nicht der ihren entsprach!
Ich werde mich an dieser Stelle auch nicht weiter über dererlei Dinge auslassen, denn ich wehre mich gegen diese negative Haltung, die dabei unweigerlich entsteht.
Wie also damit umgehen?
„Vertrauen“ ist aus meiner Sicht das Wort der Stunde. Vertrauen, dass das Leben weitergehen wird. Vertrauen, dass am Ende alles gut wird. Vertrauen, dass die Liebe, das Menschliche, das Miteinander siegen wird. Und dass all das, was gerade vor sich geht, einen Sinn hat. auch wenn dieser Sinn manchmal schwer zu erkennen ist – oftmals sieht man erst Jahre später, wozu all das gut war!
Vertrauen ist übrigens DER Gegenspieler der Angst! Schafft man es zu vertrauen, hat die Angst keine Chance mehr. Angst entsteht übrigens im Kopf – Glück aber auch! Ich entscheide, was ich denke, was in meinem Kopf so los ist. Klar, werde ich von außen, z.B. durch die Medien beeinflusst – aber noch ist es so, dass jeder Einzelne von uns entscheidet, was er denkt – und was er aus seinem Kopf verbannt. Das geht nicht sofort, lässt sich aber trainieren!
Ich kann das mittlerweile richtig gut. Wenn ich spüre, dass mir ein Gedanke nicht gut tut, wende ich mich innerlich von ihm ab und – falls es sich um einen sehr hartnäckigen Kameraden handelt, lenke ich mich nötigenfalls ab. Mit einem Kreuzworträtsel, einem Puzzle oder aber mit einem spannenden Film. Jeder weiß schon, wie er sich selbst ablenken kann.
Ich biete übrigens Vorträge zu diesem Themenbereich („Glück in schweren Zeiten“) an. Bei Interesse, schreib mir einfach oder ruf mich an!
Zum Schluss noch eins meiner Gedichte, hier zum Thema „Angst“:
Vertreiben der Angst
In einem kurzen Moment,
in dem ich auf ihr
Einflüstern hereinfiel,
in diesem klitzekleinen,
schwachen Moment
schlich sie in mein Gemüt…
Die Angst!
Sie huschte durch die
Geheimgänge
meines Selbstvertrauens,
versuchte mich
glauben zu lassen,
dass mein natürliches,
mein ganz eigenes Gefühl
falsch war.
Für einen kurzen Moment
glaubte ich ihr fast….
Sie ist eine begnadete,
sehr überzeugende
Betrügerin,
diese Angst.
Aber dann platzte
die Seifenblase ihrer Lügen,
ihr systematisch aufgebautes
Kartenhaus aus
vielen kleinen, gemeinen Zweifeln,
geschickt
aufeinander gestapelt,
brach mit einem Ruck
in sich zusammen.
Zum Vorschein kam
meine innere,
strahlende Kraft,
die die Angst
mit sicherem, bestimmten
Auftreten
zum Teufel jagte!
ICH BIN BEFREIT –
und weiß nun,
wie sie aussieht….
Martina Belling, 28. Juni 2021